7 ½ Meter
Gemeinsame Arbeit mit Rosa Pelzer Frankfurt ist einer der berühmten Schauplätze des sozialen Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert. Um die schlechten und teils unmenschlichen Verhältnisse der Großstadtmetropolen zu verbessern, entstanden Wohnsiedlungen. Unter dem Motto „Licht, Luft, Garten“ versuchten Architekten ein neues Stadtbild zu schaffen, in dem sich auch ein einfacher Arbeiter einen vollwertigen Lebensraum leisten konnte. Die Siedlung Westhausen (1929-31) von Ernst May war zu der damaligen Zeit revolutionär und zukunftsweisend. Bis heute stehen die Reihenhäuser mit Flachdach und eigener Gartenzelle unverändert und sind denkmalgeschützt. Einst eine der Musterkolonien des „Neuen Frankfurt“ von 1933, ist Westhausen heute aber schwer in die Jahre gekommen. Das Quartier leidet heftig unter Strukturproblemen. Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkte für die Bewohner gibt es nicht mehr. Die Mietwohnungen sollen nach und nach privatisiert werden, jede 4. Wohnung steht deshalb leer. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hält es ca. 2200 Menschen in Westhausen. Liebevoll kümmern Sie sich um Ihre Gärten, leben in einer Gemeinschaft - jeder kennt sich. Obwohl Häuser und Gärten nur 7½ Meter breit und die Wohnungen zum Teil winzig klein sind, arrangieren sie sich seit vielen Jahren damit und finden Möglichkeiten mit dem wenigen Platz umzugehen.